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Bryce „Pflüdertürmli“ Canyon

Unsere Erinnerungen an die erste Nacht (29.5) auf dem Campground in Bryce Canyon: Kalt! Auf 2700m kült es in der Nacht extrem ab. Eigentlich wollten wir ja um 6 Uhr aufstehen, doch erst um 7 Uhr gelang es uns die schützende, wärmende Decke zu verlassen. Einziger Trost: Die Sonne ist unterwegs und ab 8 Uhr darf man die Generatoren starten. Wie alle Nationalpark Campgrounds besitzt auch dieser keinerlei Anschlüsse fürs Motorhome, also auch kein Strom. Die Batterien reichen für einen Abend Licht und Wasserpumpe, nicht aber für die Heizung. Daher das Warten auf die Stunde des Generators.

Nach dem Aufwärmen folgte der Abmarsch Richtung Canyonrand. Wir waren gespannt auf den Anblick, hatten wir doch den letzten Abend nur im RV relaxed und nichts unternommen. Wir wurden nicht enttäuscht. Ich hatte noch nie zuvor solche Felsformen gesehen. Diese dünnen, teils sehr hohen Felstürme (genannt Hoodoo’s) stehen da in diesem Amphitheater-Canyon, es sieht schon fast nach einer Wolkenkratzer-Stadt aus.

Selbstverständlich mussten wir das Gebiet durchwandern. Wir wählten eine Route aus, die so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten miteinbezog. Wir sahen Thor’s Hammer, Queen Victoria, The Cathedral, Indian’s Garden, The Wall Street (eine Hoodoo Schlucht mit etwa 40m hohen wänden), The Two Bridges und weitere Figuren. Die meisten Figuren sind auf den folgenden Bildern zu sehen:

Nach gut 4h wandern ging’s zurück zum RV für eine kleine Verschnaufpause. Weiter wollten wir die restlichen Aussichtspunkte im Park mit dem RV erkunden. Leider türmten sich über uns immer grössere Regenwolken auf. Nichts desto trotz fuhren wir als erstes zum 25km entfernten, südlichsten und höchstgelegenen Rainbow Point. Von dort aus geniesst man die Aussicht auf mehrere hundert Kilometer Utah, inklusive 30km Bryce National Park und darüber wachsenden Regenwolken. Ein paar Aussichtspunkte weiter fing es dann tatsächlich an zu regnen, wir verschoben also unsere Wohnung wieder auf den Campground. Dieses Mal aber hofften wir auf besseres Wetter am Abend, wir wollten doch an einem Astronomie-Rangerprogramm teilnehmen – mit anschliessender Sternhimmelbeobachtung.

Bis um 8.30pm hörte es dann tatsächlich auf zu regnen und die Bewölkung hatte ebenfalls noch 1.5h Zeit sich zu verziehen. Während dieser Zeit hielt ein Ranger in einem Auditorium eine Präsentation über die Geschichte der Astronomie und vermochte so noch so einige Wissenslücken bei uns stopfen! Beim anschliessenden Stargazing (Übersetzung?! Sternenbetrachten?) war aber leider gar nichts mit wolkenlos. Trotzdem, mit den mobilen, GPS unterstützten und automatisch ausgerichteten Teleskopen der Ranger konnten wir Saturn mit Staubring und dessen Mond Titan betrachten. Ein grosser Vorteil hatte die Wolkendecke dennoch: Es war ein guter Filter für die Mondbetrachtung mit Teleskop. Man konnte so etliche Krater mit Gebirge im Innern auf der Mondfläche ausfindig machen.

Achja: Auch dieser Tag war voller Tiersichtungen. Darunter sind etliche Chipmunks, Hirsche (Mule Deer) und ein Praire Dog (eine Art Murmeltier). Das spezielle: Diese Tiere haben keine Angst vor Menschen, man kann sich bis auf einige Meter nähern. Füttern sollte man sie aber natürlich trotzdem nicht.

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5 Reaktionen zu “Bryce „Pflüdertürmli“ Canyon”

  1. mami sagt:

    Hallo Ihr zwei, es scheint euch immer noch gut zu gehen wie ich den Fotos entnehmen kann. Ich plane nun täglich mindestens eine halbe Stunde, um eure stets interessanten, spannenden und lehrreichen Berichte zu verfolgen. Wow, besser als ein Krimi. Es freut mich für euch. Zeitweise scheinen mir die Fotos etwas zu „kitschig“, etwas zu orange, irgenwie unmöglich! Baschi würde sagen: „irgendwie wunderbar“
    Weiterhin viel Glück, Energie und Freude.

  2. Grossvati sagt:

    Ich freue mich riesig an Euren Bildern ,haben wir doch mit Kathrin
    zusammen den Bryce Canyon besichtigt .In der nacht hatte es geschneit
    Wir haben ein Foto mit dem Datum auf der verscheiten Frontscheibe von
    Auto.Vielen Dank für die Bilder und den interessanten Bericht.
    Grosi und Grossvati

  3. Pascal sagt:

    Es ist tatsächlich so kitschig! Da ist kein Photoshop dahinter 🙂 Ich hoffe ihr habt den vorletzten Bericht nicht übersehen, den ich kurz vor diesem geschrieben habe.

    An Grosvati: Hatte es im Bryce Canyon geschneit? Wann seid ihr da gewesen? War also tatsächlich recht kalt geworden in der Nacht.

  4. Grossvati sagt:

    Ja in der Nacht hatte es geschneit,das Datum im Schnee geschrieben auf der
    Frontscheibe 12.05.1989 also vor 20 Jahren.Wir logierten am Rande vom
    Bryce Canyon im Hotel die teuerste Uebernachtung der ganzen schönen
    Reise . Wir reisten in ungekehrter Richtung .
    Gruss Grosi und Grossvati

  5. Tinu sagt:

    Wirklich unglaubliche Bilder. Ich bin gerade in Karlovo südlich des Balkangebirges – auch ganz schön, aber nicht so „breathtaking“. Dafür gibt es hier feine Kirschen direkt vom Baum 🙂

    Gruess,
    Martin

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