The Mouth of the Columbia River
by Pascal27 Jun
Unser Campground lag in der Nähe des Cannon Beach mit dem berühmten Haystack Rock. Gesehen hatten wir das ganze allerdings noch nicht. So fuhren wir am Morgen des 26. Juni zum Ecola State Park, welcher eine schöne Aussicht auf den ganzen Strand ermöglichen soll. Die Zufahrtsstrasse war recht eng, kurvig und zum Teil mit kleinen „Schanzen“ versehen, doch Janine meisterte auch diese Fahrt mit Bravour. Für die vielen State Parks an der Oregon Küste müsste man jeweils 3-5$ bezahlen, doch günstiger fährt man, wenn man beispielsweise einen 5 Tagespass für die State Parks an der Oregan Küste in einem Visitor Center für 10$ kauft. Das hat sich für uns vor allem deswegen ausgezahlt, da wir meist nur für einen kurzen Besuch in diese State Parks fahren. Die Fotos vom Ecola State Park wurden wirklich cool, man sieht auch, dass sich das Meer wieder langsam vom Strand zurückzieht – die Flut (High tide) von gestern zieht sich zurück.
Hier noch ein kleines Video der Fahrt:
Weiter fuhren wir zum wohl bekanntesten Touristenort an der Oregon Küste: Seaside (ja, das ist der Name des Dorfes). Entlang der Broadway Strasse befinden sich Läden für Souvernirs, Süssigkeiten, Kleider, Spielsaloons, Minigolf Parcours und sogar eine kleine Kinder-Eisenbahn erblickten wir zwischen zwei Häusern. Wenn man den Broadway bis zur Strandpromenade hochfährt, gelangt man zum Ende des Lewis and Clark Trails – einem Turnaround mit einer schönen Skulptur. Lewis und Clark waren zwei Entdecker, die von Osten nach Westen (und zurück) die während zwei Jahren USA erkundeten. Hier endete ihre Exkursion an der Westküste. Entlang der Promenade trifft man auch auf das Seaside Aquarium, das älteste seiner Art an der Westküste. Hier kann man unter anderem auch Robben füttern – die Becken waren aber recht tierfeindlich, so wie wir das durch die Fenster sehen konnten. Ausserdem hatten wir ja erst in Newport ein modernes Aquarium besucht, wir verzichteten auf einen Besuch. Nicht verzichten konnten wir auf einen feinen Cappucino und eine Schoggi in einem Retro-Coffeeshop.
Gestärkt durch die Wärme der Getränke (mir war es ehrlich gesagt halb übel nach dieser grossen, süssen und heissen Schokolade) ging es weiter Richtung Ende der Oregon Küste. Dieses Ende befindet sich beim Delta des Columbia Rivers, an der Grenze zum Staat Washington. Bevor wir uns hier Sehenswürdigkeiten vornahmen, wollten wir einer Ford Garage in Astoria einen Besuch abstatten. Nach etwa 6000 Meilen Fahrt steht nun nämlich nicht nur ein Ölwechsel und Service bevor, wir sollten auch mal die Bremsen und die Reifen ersetzen. Dabei bereiten uns gewisse Reifen besonders Magenschmerzen, da wir einige Risse entdeckt haben (einer ist dabei ganze 1.5cm lang). Leider konnte dieser Ford keine RV’s reparieren, so dass wir auf eine grössere Stadt auf unserer Route warten müssen.
Nun fuhren wir aber zuerst zurück aufs südliche Deltaufer des Columbia River. Während eines ganzen Jahrhunderts war die Einfahrt dieses grossen Flusses ein strategischer Punkt, der verteidigt und kontrolliert werden musste. Für den Civil War 1861 wurden dafür 3 Forts gebaut. Das einzige südliche Fort – Fort Stevens – wollten wir nun erkunden. Die Forts wurden nach dem Civil War auch für den Spanish War, World War I und II stetig ausgebaut. So fuhren wir nach Einfahrt in den Fort Stevens State Park als erstes an Grundmauern der vielen Baracken aus dem 2. Weltkrieg vorbei. Gegen Ende der Strasse folgte dann das Visitor Center. Das Visitor Center und Museum gab uns ein paar unbekannte, interessante Details preis: Zum Beispiel, dass die Japaner die amerikanische Küste angriffen (wenn auch nur schwach). Zum einen wurde das Fort Stevens einmal von einem japanischen U-Boot bombardiert, die wenigen Schüsse verfehlten das Fort allerdings und schlugen in der Umgebung ein. Zum anderen entwickelten die Japaner Bomben-Ballons, welche sie über den Pazific mit Hilfe des Windes bis nach Nordamerika segeln liessen. Wir fanden nicht genau heraus, wie die Ballons genau auf amerikanischen Terrain landeten und ein paar davon explodierten, aber es waren doch 1/5 der 5000 entsendeten Ballons welche minimalen Schaden anrichteten. Erhofft hatten sich Japaner davon vor allem Waldbrände in den USA, die amerikanische Regierung wiederum verhängte ein Berichterstattungsverbot, damit sich die Japaner nicht über Erfolge und Misserfolge informieren konnten.
Nach diesen spannenden Facts wollten wir uns die Anlagen selber anschauen. Hier fand man vor allem Artilleriegeschütze mit Bunkern, die Munitionsdepots und Kommandozentralen beherbergten. Mit diesem und den zwei Forts am nördlichen Ufer des Columbia River waren lückenlose Einlasskontrollen für Schiffe während der Kriege möglich – wenigstens am Tage. In der Nacht und bei Nebel sorgten die Seeminen dafür, dass sich kein gegnerisches Schiff vorbeischleichen konnte.
Nach einem kurzen Besuch beim Peter Iredale Schiffswrack (rund 100 Jahre alt, siehe nächstes Bild) gings nun zurück nach Astoria. Von weit her sieht man dabei die grosse, 4.1 Meilen lange Astoria-Megler Brücke über den Columbia River. Wir hielten uns aber rechts und fuhren den Coxcomb Hügel hoch bis zum Astoria Column. Dieser 40m hohe Turm zeigt mit seiner Bemalung Geschichten der Entdeckung und Besiedlung des Gebietes. Selbstverständlich gab es auch hier ein anständiges 360° Panorama mit Janine’s Canon 40D DSLR.
Entgegen vieler Erwartungen fuhren wir nun nicht weiter der Küste entlang Richtung Norden, sondern entlang des Columbia River Richtung Westen. Google Earth Experten sollten hier stoppen vor dem nächsten Satz versuchen auf der Karte unser nächstes Ziel ausfindig zu machen. Wir hatten nun vor einen kleinen Abstecher ins Landesinnere zu unternehmen und den mächtigen (und hoffentlich schlafenden) Mount St. Helens zu besuchen. Unterwegs Richtung Longview lag ein letzter Wegpunkt unserer heutigen Route: Ein Adler-Sichtungspunkt. Und wir sahen tatsächlich Seeadler hoch über unseren Köpfen kreisen – leider zu hoch, um ein gescheites Foto zu schiessen. Aber ich denke man erkennt die Adler doch noch.
Unser Campground fanden wir in Kalama, südlich von Longview. Der Platz ist wirklich sehr schön an einem Fluss gelegen. Das lud uns natürlich ein, wieder einmal ein Barbeque zu lancieren 😉 Wir werden morgen den Highway 5 wieder hochfahren, doch möchten unterwegs in Longview ev. noch schnell unser Jamboree Motorhome bei einem Ford vorbeibringen.
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Wie man vermutet, verfährt ihr euch selten obwohl das mit Osten und Westen so seine Sache ist.
paps-to