Zwei Tage Seattle
by Janine5 Jul
Am Freitag (3. Juli 09) kehrten wir der fantastischen Landschaft für zwei oder drei Tage den Rücken zu. Weil wir nicht den weiten Weg um die Bucht nach Seattle fahren wollten, gönnten wir uns eine Fähre von Kingston nach Edmonds. Massarbeit war gefragt, als Pascal auf die Fähre fahren musste. Der mittlere Teil der Fähre mit viel Platz nach oben war vierspurig, und so trennten unser Wohnmobil nur gerade 5 cm von der Wand auf der einen Seite und zum nächst parkierten Auto auf der anderen. Bei der Überfahrt liefen wir hoch zum windigen Deck und genossen die Aussicht, speziell auch auf Seattle mit Mt. Rainier im Hintergrund (leider etwas versteckt im Smog der Stadt).
Einen Campingplatz fanden wir in Lynnwood, welches nur (für amerikanische Verhältnisse versteht sich) 17 Meilen von Seattle entfernt ist. Auf die Frage an den Campinghost, wie man von hier aus am besten nach Seattle kommt war die beruhigende Antwort: „By bus“. Welche Busline genau konnten sie uns allerdings nicht sagen, der Buschauffer war aber so freundlich und so sassen wir bald im zweiten Bus, der uns Lynnwood Transit Center direkt nach Downtown Seattle brachte. Wir erkundeten die Stadt etwas zu Fuss, fanden ein Restaurant, besuchten die Space Needle von unten auf dem alten Expo Gelände und machten uns dann auf die Suche nach dem Busstop, der uns wieder zurück nach Lynnwood bringen sollte. Wir wurden nach einer Weile fündig, hatten den Bus aber etwas um 10 Minuten verpasst und mussten so irgendwie 50 Minuten rumbringen. Wir liefen der Buslinie entlang weiter durch Seattle und erwischten den nächsten Bus, der uns zurück zum Lynnwood Transit Center brachte. Dort dann die Überraschung, am 3. Juli fuhren die Busse nach Sonntagsfahrplan und so hatten wir unseren letzten Bus um gut 2 Stunden verpasst (der letzte fuhr um 8 pm!). Wir liefen also die 2.2 Meilen bis zu unserem Campingplatz, so hatten wir wenigstens auch heute etwas Bewegung. 😉
Nun kam Amerikas grosster Tag, der 4th of July. Wir nahmen wieder den Bus nach Seattle und kauften Tickets für „Seattle’s Underground Tour“. Wie der Name schon sagt, wagten wir uns in Seattle unter Grund. Wie das möglich ist? Nun, Seattle brannte im 18 Jahrhundert fast völlig nieder und beim Wiederaufbau hob man die Strassen einfach bis auf den früheren 1. Stock. Bis das allerdings von der Stadt umgesetzt wurde, entschieden sich die Geschäftsleute dazu, bereits nach dem Brand um den Wiederaufbau der Häuser zu kümmern. Als diese dann standen und die Stadtverwaltung begann die Strassen um einen Stock anzuheben (das war praktisch, man konnte so nämlich den ganzen Schutt des Brandes für den Strassenbau gebrauchen, das erste (!!) Kanalisationssystem konnte man auch gleich in das 3m Strassenbett einbauen) entstanden so 3m tiefe „Trottoir-Gräben“ zwischen Häuser und Strasse. Man half sich mit Leitern aus, bis dann das Trottoir ebenfalls auf den ersten Stock angehoben wurde. Die Underground Tour führte uns nun also durch diese ehemaligen Parterre und Bürgersteige unter den heutigen Strassen. Unser Tourguide war super und gestaltete die 1.5 stündige Tour sehr spannend. Und auch die Lachmuskeln kamen nicht zu kurz: „Watch the last step, I’m running out of space to hide the bodies…“, „If you can’t watch your head then at least watch your mouth“ oder nachdem er einen Witz über Kanada gemacht hatte: „My wife is from Canada, I pay for this jokes at home. I love my wife very much – I try to remind of that every day“. Die ganze Tour hat Pascal übrigens auf Video aufgezeichnet – für alle, die mit uns in Seattles untere Hälfte abtauchen möchten. Bis dahin hier aber schon einmal ein paar Bilder:
Anschliessend nahmen wir den Gratisbus zum Science Fiction und Experience Music Project Musuem. Unglaublich, wie viel SiFi es schon gab, wie viele Raumschiffe schon durchs Weltall flogen und wie viele Monster schon in der Köpfe der Menschen entstanden. Im Experience Music Project Museum konnte man dann selber E-Guitarre, Bass, Keyboard oder Schlagzeug spielen, wenn man wollte sogar seine eigene CD aufnehmen oder sich als DJ versuchen. Pascal genoss den Wechsel von der Iphone Guitarre auf die Richtige, ganz so einfach wie auf dem Iphone war es dann aber doch nicht! 😉
Nun hatten wir immer noch ein paar Stunden bis zum grossen Feuerwerk totzuschlagen. Wir suchten uns zuerst etwas essbares und ruhten anschliessend etwas beim Springbrunnen aus. Das Spezielle an diesem Brunnen – man sah jede Menge Leute im Badeanzug oder einfach in den Strassenkleidern, die versuchten, die Kugel im Innern des Brunnens zu berühren, ohne dabei nass zu werden.
Schliesslich machten wir uns doch auf den Weg zu unserem Feuerwerk. Nachdem wir endlich die Unterführung gefunden haben und somit den gefährlichen Highway überqueren konnten, waren wir bald am Lake Union. Hier hatte es ziemlich viele Menschen und so beschlossen wir, auch hier aufs Feuerwerk zu warten. Wir waren gespannt, ob sich das Feuerwerk der Badenfahrt oder des Silvesters in Zürich damit vergleichen liess. Und ehrlich gesagt, die beiden Feuerwerke aus der Schweiz waren ebenbürdig wenn nicht sogar spezieller. Trotzdem genossen wir das Feuerwerk hinter dem Yachthafen und staunten doch etwas, denn neben Smilies zauberten die Amis auch den Saturn, Würfel und eine Art Qualle an den Himmel.
Nach dem Feuerwerk ging dann der grosse Run auf den Bus los. Wir verzichteten aufs Schlange stehen für den Bus, der uns wieder nach Downtown brachte und liefen stattdessen bis zu unserem Bus nach Seattle. Um sicher einen Platz zu ergattern, liefen wir fast bis zum Startpunkt der Buslinie. Die Sorge war aber unnötig, wir waren fast die einzigen Gäste im Bus, und nach einem kurzen Stau durch Seattle waren wir bald in Lynnwood, wo uns nur noch ein 2.2 Meilen Marsch vom trauten Wohnmobil trennten.
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gugus er zwei… i muss jo scho erlich sie,.. i ben die wo amis nume bilder aluegt, und i weiss den au grad was er alles gschrebe hend, darom lesis amis gar nüm :). sesch jo mega was er alles erläbet.. und no schnell das es gseit esch, die chli esch ebe grad verwachet, es schriebet emmer al wie sie sesch freuet uf eui nächschte Bricht, ich sege jetzt wie Kajalia und ich eus freuet bes er endlich weder da send:)… gnüssets und bes gli
Tststs.. Schwörschterli. Debi chöntisch euisi Blogtextli de Kajalia als Guetnachtgschichtli vorlese! Aber esch super dass sich au no öper freut, wennmer heichömet und de Blog nöme wiitergschrebe wird 😉
(Guet denn gohts es halbs Johr bis en DVD Sammlig met Film usechont vo minere HD Kamera 😀 )