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Racoon Wild Cave

Als Geburtstagsgeschenk für mich buchte Janine für den 9. August eine vierstündige Kriech-Rutsch-Dreck-Quetsch Höhlentour im Racoon Wild Cave. Unser Campground war genau nebenan und so konnten wir bis um 12 Uhr Mittags noch ein bisschen relaxen, z’mörgele und surfen. Passende Kleidung für unser Abenteuer hatten wir nicht wirklich. Aber wir zogen Sweatshirts und Hosen an, die wir am ehesten wegwerfen würden ;).

Um 1 Uhr gings dann los, ausgerüstet mit Helm, Licht, Handschuhen und Knieschonern. Im Gegesatz zur Ruby Falls Tour waren wir hier eine Gruppe mit lediglich 11 Leuten, also viieeel angenehmer 😉 Zuerst liefen wir durch die Höhlenräume, die für die 40min Sightseeingtouren beleuchtet und am Boden geebnet sind. Dann aber verliessen wir den zementierten Weg und schlüpften durch ein Loch in der Wand. Bereits ging es los – Kriechen war angesagt! Als nächstes durfte man sich eine steile Rampe am Seil hochziehen. Eine weitere Kriechpassage folgte („muess ich jetzt wörkli mitem Buuch am Bode chrüche?“) und dann eine Holzplanke, über die man balancieren musste. Und so gings weiter, bis wir im Grand Junction Room (übersetzt: Grosse Kreuzung) ankamen. Der Racoon Wild Cave scheint ein sehr verzweigtes Höhlensystem zu sein, denn von diesem Raum aus – man ahnts vom Namen – führen nicht weniger als 19 (neun-zehn) Gänge weg. Nicht dass wir irgend einen Ausgang sofort selber entdeckten, aber Kyle, unser Guide, erklärte das uns. „Dort gehen wir jetzt durch und irgendwo da unten werden wir in zwei Stunden wieder rauskriechen“.

Nach weiteren Kriechen, Klettern und Arschrutschen gelangten wir in einen Gang, der von kleinen Salamandern bewohnt wird. Wir sahen tatsächlich etwa 5 schwarze, 3cm lange Tierchen an den Wänden kleben. Unsere Gruppe war aus sportlichen Erwachsenen zusammengestellt – das glaubte jedenfalls unser Guide. Diese Constellation erlaubte es uns eine schwierigere Route zu entdecken. Genannt „The Canyon“ war der nächste Tunnel tatsächlich eine Art Canyon, der früher mal durch Wasser geformt wurde. Nun liefen wir aber nicht am Boden des Canyon’s, sondern auf halber Höhe. Der Canyon war hier ein schmaler, 3-5m tiefer Spalt mit jeweils einem Sims auf der recht oder linken Seite. So musste man als erstes seitwärts gehen – mit den Füssen auf der rechten Canyonseite und den stützenden Händen an der linken Canyonwand. Man muss sich den schönen Blick nach unten vorstellen! Dann kamen teilweise Stellen, wo man die Seite wechseln musste oder mit jeweils einem Bein auf der einen Seite und mit dem anderen auf der anderen Seite lief.

Nach diesem kleinen Adrenalinkick betraten wir einen hohen Raum, Skylight Dome. Nach weiteren Kriechpassagen und Räumen folgte ein weiteres Highlight der Tour: Der 49 Cent Squeeze. Wie schon zuvor wollte der Guide bei schwierigen Passagen die am meisten benachteiligten Personen hinter sich haben, um das Vorgehen zu zeigen oder zu helfen. Beim Canyon waren dies die kleinsten Personen und beim 49 Cent Squeeze waren nun die Grössten die benachteiligten – kurz gesagt, ich durfte dem Guide folgen. Der 49 Cent Squeeze ist eine Triangle Öffnung, etwa 30cm hoch. Ich musste mich auf die Seite legen, den unteren Arm nach vorne durch das Loch stecken und den oberen Arm seitlich an den Körper legen. So musste man sich dann durch das Loch schlängeln. Sobald die Knie auf Lochhöhe waren, konnte man sich auf den Rücken drehen und den Rest des Körpers durchziehen. Das funktionierte bei mir eigentlich nicht schlecht, obwohl ich durch meine Grösse wohl ein wenig länger brauchte, bis ich auf Kniehöhe durch war.

Das nächste Highlight liess nicht lange auf sich warten: Die Sandpaper Slide (Sandpapier-Rutsche). Hier rutschte man auf dem Hintern etwa 8m weit, mit besonderer Konzentration auf die Landung am Schluss (da war ein 1m Absatz am Schluss). Die Schuhe waren unterdessen schon brutal dreckig – nun was gibt es da besseres, als durch einen kleinen Höhlenbach zu laufen? vermeiden konnte man das 10cm tiefe Wasser nicht, so waren die Schuhe zwar kurzerhand vom Dreck befreit, dafür aber nass bis auf die Socken. In Gedanken an die heisse Luft draussen war das aber eine schöne Abkühlung (in der Höhle drinn war es angenehme 15°C).

Selbstverständlich zeigte uns Kyle auch verschiedenste Gebilde in der Tropfsteinhöhlen, von Stalgniten, Flowstones bis zu Fossilien in der Decke. Das war ja schön und gut, aber eigentlich nur unnötige Ablenkung vor unserem zweiten engen Loch 😉 Das Loch am Ende eines engen Tunnels wurde Bonebreaker (also Knochenbrecher) genannt, sicherlich auch nicht grundlos. Man musste hier im Tunnel um eine 90° Ecke kriechen und schlüpfte dann durch dieses enge Loch in den nächsten Raum. Sehr amüsant, wie man auf dem Foto erkennen kann 🙂

Nach weiteren Kriechpassagen und einem extra Rundgang, weil wir so schnell unterwegs waren, trafen wir wieder im Grand Junction Room ein. Von hier führte der bekannte Weg zurück zum Höhlenausgang, diesmal halt in anderer Richtung. Das heisst aus Slides wurden rutschige Augstiege und aus Kletterpassagen wurden Slides. Schlussendlich gelangten wir an die heisse, feuchte Luft im Freien. Völlig verdreckt liefen wir zum Wohnmobil und zogen uns um. Der restliche Abend verbrachten wir dann im Pool, in der Dusche und beim feinen Nachtessen. Janine gelang ein super Cordonbleu mit Spiralpasta und feiner Sosse, dazu selbstverständlich ein Gläschen Wein, um diesen abenteuerlichen Tag und meinen Geburi zu feiern.

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3 Reaktionen zu “Racoon Wild Cave”

  1. Mami Strupler sagt:

    Da wäre ich nie reingegangen!!!!!! und das am Geburi!

  2. Vati Dani sagt:

    Ohhh- das wird wohl eine unruhige Nacht… Mami wird den traumatisierten Kampf gegen die Klaustrophobie aber gewinnen (Erinnerungen an den 9-Stünder im Nidlenloch werden sie plagen)!!! Ich meine, tolles Erlebnis und gewohnt spannendes Geburtstagsgeschenk von Janine, super!

  3. Mam - Monica sagt:

    Pascal lieber du wie ich. Das wär eindeutig nichts für mich, schon beim Hinschauen wird mir mumlig.Denke mir auch Janine hatte ihren Spass, so wie wir sie kennen!!!!!

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