Houston NASA Space Center
by Pascal16 Aug
Am Morgen des 12. August gabs als erstes noch eine kleine zweistündige Fahrt von Vinton nach Houston. Ziel war dieses Mal nicht die Stadt, sondern NASA. Ein wenig abseits befindet sich das NASA Space Center, welches unter anderem auch ein Museum besitzt. Hier in Houston werden zwar weder Raketen, noch Shuttles gestartet oder gelandet, dafür befindet sich hier das Kontrollzentrum und die Ausbildungsstätte für angehende Astronauten.
Nach unserer Ankunft kurz nach Öffnung des Museums sahen wir als erstes die Show „Blast Off“. Nach einem Countdown und Start des Shuttles auf Leinwand und mit ohrenbetäubendem Sound wurde man hier über die aktuellen Shuttle- und ISS Missionen informiert. Als nächstes warteten wir auf eine Tramtour – das ist wohl das Highlight des Museums. Je nach Tour, die man auswählt fährt man mit dem Tram auf das NASA Gelände und besichtigt das Kontrollzentrum oder das Astronautentrainingscenter. Wir entschieden uns für letzteres und fuhren bald darauf an Gebäuden vorbei, wo zum Beispiel 400kg Mondgestein aller Apollo Missionen lagern und untersucht werden. In einem anderen Gebäude werden Geräte mit flüssigen, ultra kalten Stickstoff (hab ich das richtig in Erinnerung?) auf die Funktionsbereitschaft im Weltall getestet. Dann gelangten wir zum Trainingscenter der Astronauten. Die riesige Halle war vollgestopft mit Nachbauten von ISS Modulen, Soyus und Spaceshuttles. Diese Trainingsmodule sahen lediglich von aussen nicht ganz originalgetreu aus – im Innern wurde alles 1:1 nachgebaut, um Astronauten auf ihre Arbeit im Weltall vorzubereiten. Neben den Modulen konnte man den aktuellsten Raumanzug sehen, sowie einen beeindruckenden, flügellosen Shuttle-Nachbau. Der Roboterarm des Laderaums musste allerdings ein bisschen verstärkt werden – ansonsten könnte dieser in der Erdgravitation nicht einmal sein eigenes Gewicht heben. Besonderes Highlight: In der hinteren Ecke der Halle waren Ingenieur daran, das neue Mondfahrzeug zu entwickeln! Da sind wir doch gespannt, ob es dieses Vehikel dann wirklich bis zum Mond schaffen wird (hoffentlich wird das Budget der NASA nicht weiter gekürzt!).
Nach dieser Trainingshalle fuhr uns das Tram noch zur Raketenausstellung, welche sich ebenfalls auf NASA Gelände befand. Vor einer riesigen Halle standen zwei kleineren Testraketen, welche vor dem Apollo Programm zum einen den ersten Amerikaner ins All beförderten (Mercury I) und zum andern das LES (Launch Escape System auf der Little Joe II Rakete) testeten. In der Halle (welche laut Google Earth 130m x 30m gross ist) befindet sich eine von drei noch existierenden Saturn V Raketen des Apollo Programms (Mondlandung). Es ist dabei die einzige dieser dreien, welche komplett aus flugfähigen Teilen besteht! Als wir die Halle betraten, brachten wir das Staunen nicht mehr weg. Man weiss ja, dass die grösste jemals gebaute Rakete der Welt gross sein muss, aber soooo gross!? Die ist wirklich einiges grösser als man sich das vorstellen kann! Für uns Elektroingenieure waren auch die alten Schaltkreise und Schaltkarten, die man zwischen den einzelnen Raketenstufen sah, interessant – unglaublich dass dieses Ding abhob und Menschen bis auf den Mond brachte.
Nach der Besichtigung dieser riesigen Weltall-Kutsche fuhren wir mit dem Strassentram zurück ins Space Museum. Zeit zu vertrödeln gab es nicht, es standen noch einige weitere Shows und Vorstellungen auf unserer Liste. Nach einem schnellen Mittagessen sahen wir uns die Ausstellung des Museums an. Neben der echten Apollo 17 Kapsel, waren auch Mondrover, Mercury und Gemini Kapsel ausgestellt. Ein besonderer Kick verlieh auch das Mondgestein, das man berühren konnte (und das obwohl der Mond ja eigentlich aus Erdkruste besteht 😉 ). Weiters sahen wir einen Skylab Nachbau, das war quasi der Vorgänger der heutigen ISS – mag mich allerdings nicht mehr daran erinnern. Da wir uns für einmal eine Audiotour leisteten, konnten wir mit unserem Player auch zu jedem Austellungsobjekt Kommentare von früheren Astronauten dazu anhören, was wirklich Spass machte.
Weiters durften wir die Living in Space Show nicht verpassen. Hier wurde anhand eines offenen ISS Moduls gezeigt, wie es sich denn so leben lässt in der Schwerelosigkeit – vom Toilettenbesuch bis zum Fitnesstraining gegen Muskel- und Knochenschwund. Eine weitere Sehenswürdigkeit war der Nachbau des Shuttlecockpits. Eigentlich schade, dass dieser Weltraumflieger bald in Pension gehen wird und wieder in alter Apollo Manier (Ares mit Orion Kapsel) gestartet wird. Zu guter Letzt schauten wir uns noch zwei Filme zur ISS und Astronautenausbildung im grossen IMAX Theater an, welche den perfekten Tag in diesem genialen Museum abrundeten.
Nach 9h im Museum fuhren wir um 7 Uhr Abends weiter Richtung Westen. Unser angepeilter Campground lag zwischen Houston und San Antonio, also waren noch ein paar Meilen zu fahren. Während der Fahrt wurde der Himmel immer mehr von Gewitterwolken verdunkelt und schon bald regnete es aus Strömen, begleitet von Blitzen im Sekundentakt. Das ganze spitzte sich zu, als neben der schlechten Sicht durch den dichten Regen und der Nacht noch Windböen dazu kamen. Wir entschieden uns so auf den näheren KOA Campground zu fahren um das Schicksal nicht weiter herauszufordern. Somit war der Tag schlussendlich doch nicht ganz perfekt, aber auf jeden Fall unvergesslich 😉
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Das war mal eine besichtigung für Jng. und nicht für Stein und Höhlen –
Kricher.so richtig jnteressant.
Aber wie die Höhlen auch beeindruckend 🙂