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Carlsbad Caverns National Monument

Am Sonntag, 16. August, fuhren wir von unserem Campground in Carlsbad 15 Meilen in den Süden, um uns die Carlsbad Caverns anzusehen. Vor der Fahrt folgten wir aber der Einladung des Camphosts und assen im Aufenthaltsraum des Campgrounds „French Toasts“. Ich denke mal das waren in Ei getauchte Toasts, die danach zusammen mit Speck gebraten wurden. Schlussendlich goss man dann noch Sirup darüber – war auf jeden Fall sehr lecker!

Gestärkt fuhren wir los und trafen bald auf einer Art Klippe beim Carlsbad Caverns National Monument ein. Von dieser Anhöhe sah man auf das flache, weite Land von Südost New Mexico. Laut späteren Erklärungen einer Rangerin war das hier wirklich mal ein Riff, vor langer, langer Zeit, als das Meer noch bis hier hin reichte. Das Meer ist so auch verantwortlich dafür, dass sich hier so viel Limestone (Kalkstein) abgelagert hat. Dank dieser Gesteinsformation konnte das Wasser die Höhlen der Carlsbad Caverns bilden.

Nun aber genug Geologie, wir wollten die Höhlen erkunden. Es gibt zwei Möglichkeit die Caverns zu betretten. Entweder nimmt man den Lift im Visitor Center und fährt damit 250m in den Untergrund oder aber man betritt die Höhle durch den natürlichen Eingang. Wir entschieden uns selbstverständlich für letzteres und leisteten uns noch für je 3$ die Audiotour. Der natürliche Eingang war nicht weit entfernt. Wir liefen durch ein Amphitheater vor dem Eingang (dazu kommen wir später) und liefen langsam auf dem Zick-Zack Weg ins Loch runter. Ab und zu stand ein Nümmerchen am Wegrand, welches wir in unseren Audioguide eingeben und so einen Kommentar zu dieser Stelle anhören konnten. Was hier noch auffiel: Die vielen Schwalben, die im Höhleneingang herumschwirrten. Nachdem wir den Geruch und die Tapezierung der Böden und Wände sahen, machten wir noch Witze darüber, dass man hier von biologischem Abfall getroffen werden könnte. Kurz darauf wurde Janine von einem solchen Geschiss… ähh Geschoss gestreift 😉

80m weiter unten befanden wir uns dann in einer riesigen Höhle, die noch leicht vom Eingangslicht beleuchtet war. Und es war wirklich ein riesiger Raum, der im hinteren Teil ins Schwarze verschwand. Unser Tourguide im Kästchen erklärte, dass sich in diesem schwarzen Loch Batcave, also eine Höhle, in der sich tausende von Fledermäusen aufhalten, befindet. Unser Weg führte glücklicherweise auf der anderen Seite weiter. Ein paar 100m weiter gelangten wir in einen weiteren riesigen Raum mit einem Loch in der Mitte – da führte der geteerte Weg hinunter. In der ganze Höhle waren jeweils schöne Formationen dezent beleuchtet. Man sah Stalagmiten, Stalaktiten, Popcorn, Tropfstein und auch Wasserpools. Der Zick Zack Weg ins Loch führte weitere Höhenmeter runter. Mir kam es vor, als würden die Höhlen immer grösser, je weiter man nach unten gelangte.

Nach 1.5h kamen wir im Big Room an. Das ist der Hauptteil der Höhle, er auch mit dem Fahrstuhl erreichbar ist – 250m unter der Erdoberfläche. Nach einem Blick auf die Map realisierten wir, dass der Rundgang in dieser Höhle sogar noch länger ist, als die Strecke, die wir bis jetzt gelaufen sind! Vom Eingang des Raumes, wo wir standen, sah man etwa 100m weit – und alles war voll mit Stalaktiten, Stalagmiten, und Popcornformationen. Auch hier wurden wir wieder durch unsere Audiotour geführt und erfuhren Interessantes über einzelne Formation, die Höhle als ganzes und deren Entdecker und Erforscher. Ich denke die nachfolgenden Fotos könnten unser Staunen rechtfertigen.

Was halt auf diesen Fotos wirklich fehlt, ist der Eindruck der Grösse. Hier nochmals ein Vergleich: Der Big Room hat flächenmässig Platz für 8 Fussballfelder! Nach insgesamt fast 3h in der Höhle hatten wir den ganzen Weg hinter uns und nahmen den Lift zurück ins Visitor Center. Nach einem kurzen Rangertalk über die Geologie der Region und die Entstehung der Höhlen zogen wir uns ins Motohome zurück.

Doch anstatt wieder zum Campingplatz zurückzufahren, kochten wir uns auf dem Parkplatz im Wohnmobil Fettucini mit weisser Tomatensauce und Zucchini. Wir hatten nämlich ein weiteres, letztes Highlight vor uns. Und zwar handelt es sich um das Amphitheater und den Batcave. Die mehreren tausend Fledermäuse, die tagsüber im hinteren Teil der Eingangshöhle ruhen, verlassen Carlsberg Caverns nach Sonnenuntergang und genau dieses Spektakel kann man sich im Amphitheater, direkt vor dem Höhleneingang ansehen. Um 7 Uhr abends sassen wir dann im Amphitheater, zusammen mit anderen Schaulustigen. Die anwesende Rangerin erzählte uns einige Dinge über die kleine Art von Fledermaus, die hier hauste. Ausserdem wurde uns verboten, Fotos oder Videos zu schiessen – angeblich könnten die Tiere von diesen elektrischen Geräten irritiert werden.

Nach einer halben Stunde oder so wurde die Rangerin dann plötzlich von ihrem Fledermaus-Warngerät unterbrochen. Nun war alles still und wartete auf den bevorstehenden Fledermausschwarm. Und da kamen sie: Hunderte Fledermäuse flogen im Eingangsbereich der Höhle ein paar Runden im Gegenuhrzeigersinn, bis sie dann Richtung Süden davon flatterten. Doch das war nicht alles, der Strom riss nicht ab und neue Fledermäuse kamen dazu – tausende. Nach Rangerin fliegen hier an einem Abend von 28’000 bis 1.8 Millionen Fledermäuse aus der Höhle! Das war auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis, diesem endlosen, geräuschlosen Schwarm von Bats zuzuschauen. Auch als es bereits so dunkel war, dass man die Tiere fast nicht mehr sehen konnte, ging das Flattern weiter. Wir waren so angetan vom ganzen Treiben, dass wir uns entschieden zwei Fledermäuse zu adoptieren 🙂 Wir erhielten ein Paket mit Urkunde und Foto der Fledermaus – das einzige was nun noch fehlt sind die Namen!

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2 Reaktionen zu “Carlsbad Caverns National Monument”

  1. Das ist ja supermaximalgrossartig was jhr erlebt und enteckt .Jhr werdet
    noch zu Höhlenforscher ernannt Danke für die interessanten Bilder und Berichte.

  2. Tinu sagt:

    Gseht ja wunderschön us die Höli! Wi d’Vallorbe-Grotte ir Schwiz, aber vermuetlech viu grösser. Merci für di schöne Föteli!
    btw, Strupi, hesch zviu Carlsberg trunkä? oder wi erklärsch dr süsch dä typo im drittletschte abschnitt? 😀

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