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Zwei Füchse im Schafsseckelpelz

Gestern begann für uns das erste Adventure. Eine kleine Geschichte über einen Tag voller Überraschungen.

Nun die erste Überraschung traf uns eigentlich schon vorgestern. Wir liessen in einem Camping World Store im einstündig entfernten Newhall unsere mobile Wohnung 8-Punkte checken. Wir hatten bis anhin das Gefühl, dass etwas mit der Elektronik nicht stimmen kann. Die Motorbatterie und die zwei Hilfsbatterien hatten sich jeweils durch das laufende Radio entladen, obwohl der Strom angeschlossen war. Die Lichter allerdings hatten keinen Einfluss aufs Entladen. Das einzige, was die Batterien wieder aufladen und den Camper somit wieder startbar machte, war das Solarpanel auf unserem Dach! Ohne Multimeter und Bedienungsanleitung konnten wir also nur Vermutungen aufstellen. Nach dem Check bei Camping World stellte sich dann tatsächlich heraus, dass der Power Converter kaputt ist. Mit Viel Glück und Mitleid der Mitarbeiter hatten wir bereits gestern den Reparaturtermin (zufälligerweise hatten sie einen solchen Power Converter an Lager und jemand war bereit am Samstag bereits um 8 Uhr in der Reparaturwerkstatt zu stehen.) ….
So standen wir gestern also in der Früh auf und fuhren eine Stunde nach Newhall, um den Power Converter durch einen neuen ersetzen zu lassen. Nach 2h warten und 360$ gings dann weiter in den Südwesten von LA. Wir hatten vor, das Motorhome noch bei einer Fordgarage vorbei zu bringen. Wie wir schon geschrieben haben, hatten wir den Motor und das Getriebe vor dem Kauf bei einer Garage checken lassen. Das Resulat war damals beruhigend… lediglich die Bremsen seien auszutauschen. Weil wir für diesen Check bereits eine Woche warten mussten, entschieden wir uns diesmal für eine andere Fordgarage um diese Bremsen zu ersetzen. Am  Telefon wurde uns gesagt, dass wir dafür keinen Termin abmachen müssen, wir könnten einfach vorbeikommen.

So fuhren wir also schnell nach Hause, um den Miet-Toyota ebenfalls mitzunehmen. Unsere „Super Cheap Car Rental“ company befand sich nämlich in der Nähe der Garage, so konnten wir während der Wartezeit gleich das Mietauto abgeben. Nun gings weiter im zweier Konvoi nach Hawthorne. Bei der Garage angekommen offenbarte sich der American way of doing car service. Ich war ein bisschen unsicher, als mich ein Angestellter direkt in die 3 spurige Einfahrt der Garage einwinkte. Wir hatten doch gar keinen Termin (!?) – macht nichts! Da fährt man rein, meldet sich bei einem der zahlreichen Desks und erklärt, was alles repariert werden muss – ohne Voranmeldung! Gesagt, getan. Bei uns war neben dem Austausch der Bremsen und dem kaputten linken Vorderlicht auch noch ein Service am Motor nötig, das entsprechende Licht fing nämlich verdächtigerweise einen Tag nach unserem Kauf an zu leuchten. Ein weiterer verwirrender Tipp bekamen wir beim Check von Camping World: Wir sollen doch das Öl wechseln, es sei dreckig – und dies obwohl nach Bericht des Ford Checks vor dem Kauf das Öl damals gewechselt wurde. Naja auf jedenfall gaben wir den Ölwechsel ebenfalls in Auftrag. Neben dem Fakt, dass man nicht wie in der Schweiz einen Termin für eine Woche später vereinbaren muss, geht auch der Service an und für sich schnell. Kaum habe ich den Schlüssel abgegeben, verschwand das Wohnmobil in der riesigen Reparaturhalle. Wenn sich keine Überraschungen ergeben beim Motorservice, sei das Motorhome fertig bis 6 pm, der Advisor rufe uns an, sobald er mehr weiss.

Nun hatten wir also einiges an Zeit totzuschlagen. Wir entschieden uns dafür, unser Mietauto zurückzubringen und anschliessen durch Vororte von LA 3 Meilen zurück zur Garage zu laufen.

2h später waren wir wieder zurück und hatten nun vor, uns in den vielen Läden um die Garage ein bisschen von der amerikanischen Kauflust inspirieren zu lassen. Leider machte uns dabei der Handyakku einen Strich durch die Rechnung – Battery low. Wir kehrten also in die Garage zurück und erkundeten uns nach dem Stand der Arbeiten an unserer zukünftigen Wohnung. Der Advisor verkündigte uns die gute Nachricht als erstes: Die Bremsen seien noch nicht auszutauschen – sie hätten noch die Hälfte ihres Lebens vor sich. Neben dem Öl und Lampenwechsel kam dann aber doch die grosse Überraschung. Der Grund des „Service Engine soon“ Lämpchen lag in mehreren defekten Sensoren, Luftfilter und anderen Sachen, die wir an dieser Stelle nicht mehr aufzählen können, weil uns der 3 seitige Report zu schnell runtergelesen wurde. Ausserdem sollte die Bremsflüssigkeit gewechselt und die Gurten ausgetauscht werden. Alles in allem stellte er uns einen Kostenvoranschlag von 1’700$ aus – und wir haben nicht wirklich Wahl.

Das Motorhome muss nun also bis Montag Abend in der Garage ausharren. Wir standan da, ein bisschen verdattert, dass Mark vom Vorkauf-Check in der anderen Ford Garage keine dieser 1’700$ schweren Mängel entdeckt hat. Ausserdem schien es als hätte er auch nicht wirklich einen Ölwechsel vorgenommen. Steckt er etwa mit dem Autoverkäufer unter einer Decke? Lief da was? Der Dealer brachte damals das Motorhome ja plötzlich auf eigene Faust bei Mark vorbei, nachdem wir bereits eine Woche auf einen Termin warteten (und es dann eigentlich auf eigene Faust vorbei bringen wollten). Nun denn, der Bericht schien nicht gefälscht, ausserdem ist der mit dieser Reparatur auf 13’000$ gestiegene Kaufpreis des Wohnmobil immernoch tief. Dennoch entschieden wir uns für diesen speziellen Titel dieses langen Blog Eintrages :).

Ein Problem stand uns allerdings noch bevor: Unser Heimweg (nach Google Maps 5.5 h zu Fuss). Wir wussten, dass es Busse gab – aber wo genau und welche Linien? (@ Dave, Manu & Igor: Ja sicherlich gab es auch die Möglichkeit Taxi) Wir fragten also noch schnell unsern Advisor, ob er eine Idee hätte für uns wie wir nach Santa Monica gelangen. Er erklärte uns die Autoroute und schaute uns erstaunt an, als wir angaben, das wir kein Auto für die Heimreise hätten und somit auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen seien. Nach Herumfragen hatte niemand wirklich eine Idee, aber alle waren der Meinung, dass es an der Sepulveda Ave eine Buslinie geben müsste. Wir liefen also weitere 2 Meilen an diese Avenue und warteten dann keine 2 Minuten auf den Bus. Die Preise für eine Fahrt sind immer gleich, egal ob man eine Station später aussteigt oder bis zum Terminal fährt. Die Reise nach Hause war erstaunlich einfach: 3 Buslininien, etwa 1.5h Fahrzeit, 1x 1.25$ + 2x 0.75$ Fahrpreis. Als Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag gabs dann einen verdienten Burger im Johnny Rockets! Die Ähnlichkeit zu Eddie Rockets in Irland ist verblüffend, obwohl diese 2 Ketten keine Verbindung haben!

Wenn wir am Montag das Wohnmobil abholen, können wir endlich sicher sein, dass das Gröbste funktionstüchtig und bereit für unsere Reise ist! Bei den nachfolgenden Bilder sieht man uns noch bei unserer Blogging Arbeit. Wir werden dabei von Amos, der Blog-Revisor Katze im Haus unterstützt 😉

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3 Reaktionen zu “Zwei Füchse im Schafsseckelpelz”

  1. Matthias sagt:

    Hoffemer mal das nöd no meh uf euch zuechunt 😀 Lieber jetzt chli Reparature zahle als daser nacher zmitz im Nirgendwo abliit,da würeder sicher no bitz länger als 5,5h zum nögschte gschiide Ort laufe 😉

  2. Pascal sagt:

    Uf jedefall ja 🙂 Mached glaub no sone Mitgliedschaft bemene Service vo Good Sam’s, denn zahlsch einisch 80.- und wenn mal irgend es Problem hesch, chömedsdi cho abschleppe. Und zwar ergendwo ide USA oder Kanada 🙂

  3. Matthias sagt:

    Findi no guet das ihr die Reis vor eus machet. Mueschmer denn nach de Reis alles verzel wo du würsch andersch mache bzw. verbessere 😉

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