Von Bögen, toten Pferden und Schluchten
by Janine29 Mai
In den letzten zwei Tagen standen zwei weitere National Parks auf dem Programm sowie unser erster State Park.
Den gestrigen Tag verbrachten wir im Arches National Park. Zu Beginn machten wir uns im Visitor Center schlau, welche Arches (Felsbögen) es denn hier zu besichtigen gab: Es sind im ganzen Park über 2000 Arches zu bestaunen – nun ja, da hätten wir wohl eine gute Woche im Park verbringen können! Wir entschieden uns, die Arches unmittelbar am Strassenrand quer durch den Park zu besuchen sowie andere Sehenswürdigkeiten an kurzen Hikingtrails.Etwas dem Titel des Parkes verfehlend starteten wir mit verschiedenen anderen Steinformationen. Besonders zu erwähnen sind hier die versteinerten Sanddünen, die wir auf dem Weg zum Balanced Rock entdeckten. Wie der Name schon sagt, ist der Balanced Rock ein Stein, der auf einem kurzen Stiel zu balancieren scheint. Doch irgendwann wird dieser an seiner Aufgabe scheitern. Der Stein direkt neben ihm hat die Balance bereits verloren uns ist von seinem dünnen Sockel gestürtzt.
Als nächstes besuchten wir den ersten Arch: Delicate Arch. Der wohl berühmteste Arch liegt allerdings nicht direkt am Strassenrand. Man musste eine 3 Mile (auf amerikanisch: strenuous hike) Wanderung zum Arch hin in Kauf nehmen. Man wurde aber mit herrlicher Aussicht und einem ganz speziellen Arch belohnt. Kurz zur Entstehung dieser Bögen: Anders als bei der Rainbow Bridge ist hier kein fliessendes Wasser für die Form verantwortlich, sondern die Erosion von Wind und Wasser (Regen und Eis). Deshalb auch Arch und nicht Bridge! Geologie des Arches National Park auf Wikipedia
Nun stand uns noch der grösste Hike des heutigen Tages bevor, doch bevor wir beim Devils Garden ankamen genossen wir noch kurz ins Salt Valley. Beim Devil’s Garden angelangt rüsteten wir uns mit 3 Liter Wasser (20$ Camelbag) und nahmen den 11.6km Hike in Angriff. Der erste Stopp war beim Landscape Arch, ein sehr dünner Bogen bei dem man sich wahrlich fragte, wie lange wird er noch stehen bleiben?? (Die Frage ist berechtigt, denn erst 1991 fiel ein grosses Stück ab). Weitergings mit Partition Arch, denn wir aber nur von der Ferne aus betrachteten. Nächster Höhepunkt war der Wall Arch, dieser hatte den Witterungsbedingungen nachgegeben und bestand nun aus zwei Teilen. Ein weiteres Highlight war aber der Trail selbst: Dieser hatte ausnahmsweise die Bezeichnung „strenuous“ verdient. Man durfte schon ziemlich klettern, bis wir endlich zum Double O Arch gelangten – warum er wohl diesen Namen trägt?? 😉 Wir beschlossen, auf dem Primitive Trail zurückzuwandern und dies hat sich definitiv gelohnt: Den Trail hat man fast für sich selbst und so wussten wir auch, warum der Private Arch seinen Namen verdient hatte! Zu guter letzt besuchten wir noch Pine Tree Arch und Tunnel Arch. Nun hatten wir aber genug Arches gesehen für den heutigen Tag und fuhren zu unserem Campingplatz direkt in Moab. Nach einem kurzen Bad im Pool und einer erfrischenden Dusche suchten wir ein nettes Restaurant und wurden auch fündig: Pascal durfte sein lang ersehntes Sirloin Steak bestellen und für mich gab’s ein Fried Chicken!
Heute fuhren wir zuerst zum Dead Horse Point State Park. Im Visitor Center erfuhren wir, warum der Park seinen Namen trägt. Als es in dieser Gegend noch Wildpferde gab, suchten die Cowboys einen Ort, um die Tiere möglichst leicht einfangen zu können. Dieser Ort fanden sie hier: Nur über einen sehr schmalen Neck ist das Plateau vom Death Horse Point zu erreichen. Waren die Pferde erst einmal durch den Neck durchgetrieben, mussten die Cowboys nur einen kurzen Zaun aufstellen und die Tiere waren auf dem Plateau gefangen. Einziger Ausweg aus dieser Situation für die Pferde wäre der Sprung in 2000 Fuss Tiefe gewesen. Hier konnten die Cowboys nun ihre Pferde aus der Herde auswählen und die anderen Tiere anschliessend wieder frei lassen. Wie nun aber kam dieser schöne Aussichtspunkt über den Canyon und Colorade River zu diesem schrecklichen Namen? Einer Legende zufolge vergassen die Cowboys einmal die nicht ausgelesenen Tiere hinter dem Zaun. Die armen Pferde verdursteten nun elendlich mit toller Aussicht auf den Colorade River, aber mit keinerlei Chance, ihn zu erreichen.
Nun wollten wir den Aussichtsplatz aber selber sehen und fuhren die Strasse nach oben. Der Neck war wirklich schmal: Gerade einmal die Strasse und zwei etwa 3 Meter lange, alte Zäune auf jeder Seite der Strasse waren zu sehen! Und man verstand auch, warum die Tiere hier wirklich gefangen waren. Entlang des Randes vom Overlook zum Neck und wieder zurück war wirklich überall steilster (teils überhängender) Abgrund – Pascal wollte sich das auch genauer ansehen (siehe Foto).
Weiter ging’s zum Canyonlands National Park. Auch hier ein kurzer Stop beim Visitor Center und wir wussten, welche 4 Highlights der Park zu bieten hatte. Hier gilt noch zu sagen, dass der Canyonlands National Park eigentlich in 3 Teile geteilt wird von den Flüssen „Green River“ und „Colorado“. „The Maze“ war für unser Wohnmobil unzugänglich, blieb uns nur noch die Entscheidung zwischen „the Needles“ und „Island in the Sky“. Wir entschieden uns für „Island in the Sky“. Erster Stopp: Mesa Arch. Ja, Bögen hatten wir gestern eigentlich genug gesehen, doch dieser war doch wieder was anderes, schliesslich ging’s direkt hinter dem Bogen sehr weit nach unten!
Zweites Highlight war „Grand View Point Overlook“ und dieser machte seinem Namen alle Ehre! Und der kurze Hike von 2 Milen lohnte sich wirklich.
Weiter ging’s zum „Upheaval Dome“. Auch hier musste man 2 Milen wandern, um zu beiden Overlooks zu gelangen. Aber was war der Upheaval Dome? Nun, daürber streiten sich sogar die Wissenschaftler! Zu seiner Entsehung gibt es zwei Theorien: Meteoriteneinschlag oder Salzdom. Auf alle Fälle hat hier etwas die Steinschichtenordnung ziemlich durcheinandergebracht, wie man auf den Fotos gut sehen kann!
Nun noch zum letzten der 4 Highlights: Green River Overlook!
Dann verliessen wir den Park und machten uns auf den Weg Richtung Bryce Canyon. Auf halber Strecke in Torrey fanden wir einen Campingplatz. Zwar trafen wir nach den Office Hours hier ein, jedoch wurden wir am Telefon aufgefordert, uns einfach einen freien Platz für die Nacht zu suchen. Abgerechnet wird dann morgen. Warum nicht überall so?!
Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.